In einem gut einjährigen öffentlichen Prozess entstand ein städtebaulicher Masterplan für Mönchengladbach. Er entstand unter der Federführung des Londoner Architekturbüros Grimshaw Architects und wurde von dem Verein MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e.V. organisiert und finanziert. Nach Abschluss der Planungsphase galt es anschließend die im Masterplan benannten Teilprojekte auszugestalten und umzusetzen. Dabei sollte auch weiterhin eine offene Planungskultur gefördert werden, die den Wissensaustausch zwischen Bürgern, Verwaltung, Planern und Politik fokussiert und somit eine menschorientierte Stadtplanung im Sinne des Masterplans unterstützt. Zu diesem Zweck wurde die mobile Denkfabrik initiiert, die zu den einzelnen Teilprojekten reist und den öffentlichen Wissensaustausch zwischen Planern und Bürgerschaft unterstützt. Im Jahr 2014 wurde der Fokus auf den städtischen Grünraum Abteiberg, gelegt.
SOUND erarbeite hierfür ein Programm für den öffentlichen Dialog zwischen planenden Akteuren und der Bürgerschaft. In Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft sollte eine nutzerorientierte Gestaltungsgrundlage für die Rückseite des Abteibergs erarbeitet werden. Der zentrale Programmbaustein bildet die Bustour. Mit einem umgebauten Linienbus wurden insgesamt sechs Stationen in der Mönchengladbacher Innenstadt angefahren um mit Bürgern anhand eines Arbeitsmodells über die Umgestaltung des Geroparks zu diskutieren.
Angelehnt an die im angelsächsischen Sprachraum etablierte Beteiligungsmethode des „Planning for Real“ stand während der Bustour ein Arbeitsmodell im Mittelpunkt, welches den Ist-Zustand des Geroparks abbildete. An jeder Busstation wurde mit den Bürgern anhand des Modells diskutiert. Anregungen, Kritikpunkte und Gedanken konnten von den Bürgern direkt auf Steckschildern notiert und am Modell befestigt werden. Die Ergebnisse aus dem Dialog wurden ausgewertet, zusammengefasst und in Wissenskarten verortet. Die Wissenskarten sollen als Grundlage für weitere Planungsschritte zur Umgestaltung des Geroparks und seiner Umgebung dienen.